Yogamensch

Ich leiste, also bin ich?!

So entkommst du dem Hamsterrad der Dauerleistung

Lesezeit: 4 Minuten

Fühlst auch du diesen ständigen Drang nach Leistung und Produktivität?

 

Fällt es dir schwer, dir Auszeiten zu nehmen oder einfach mal nichts zu tun?

 

Willkommen im Club!

 

99 % der Menschen leben dauerhaft im Leistungsmodus. Je mehr sie machen, desto mehr gibt’s zu tun (da schließe ich mich nicht aus 😏).

 

Noch nie zuvor haben so viele Maschinen unser tägliches Leben erleichtert, dennoch ist es erstaunlich, wie selten wir im hektischen Alltag Momente für uns selbst finden.

 

Lass uns gemeinsam erkunden, warum wir uns so oft im Hamsterrad der Dauerleistung verfangen und wie wir da wieder herauskommen.

Warum identifizieren wir uns so sehr mit unserer Leistung?

Lange Zeit habe ich nur funktioniert.

 

Kleine Kinder.

Stressvoller Job.

Unendliche To-do-Listen.

Randvoll verplante Wochenenden.

 

Es gab kaum Zeiten, in denen ich nichts getan habe.


Ich hatte vergessen, wie wohltuend sich Entspannung und Loslassen anfühlen.

 

Bis das Leben so wollte, dass ich mein Hobby zum Beruf mache und ich mich intensiv mit Themen wie Yoga, Achtsamkeit und Selbstfürsorge beschäftige. 😊

 

Erst als ich gelernt habe, mein Wohlbefinden und die Auszeiten zum Akkuaufladen zu priorisieren, wurde mir bewusst, in welchem Wahnsinnsrhythmus ich gelebt habe.

 

Meine bisherige Normalität durfte ich dann im Laufe der Jahre mit wohltuenden Selbstfürsorge-Routinen bereichern, mit dem Ergebnis, dass mir eine meiner Töchter beim Abendessen aus dem Nichts sagte: "Mama, seitdem du entspannter bist, kannst du dich viel besser um uns kümmern." 

 

Wir leben in einer Welt, die uns von klein auf lehrt, dass unsere Leistung alles ist, was zählt.

 

Wir leisten in der Schule, im Beruf, im Alltag. Wir werden dafür mit guten Noten, Geld und Erfolgserlebnissen belohnt.

 

Es ist, als ob wir einen Marathon laufen und nie anhalten dürfen.

 

Die Leistung und der Drang zur Dauerbeschäftigung kleben an uns wie Aufkleber, die man nicht mehr loswerden kann.

 

Im besten Fall bringt uns die Leistung Anerkennung, Lob und Sichtbarkeit.

 

Im schlimmsten Fall verursacht sie uns Stress und Druck.

 

Und während wir mit großen Schritten einen Erfolg nach dem anderen jagen, entfernen wir uns immer mehr von uns selbst und von dem, was wir wirklich brauchen, damit es uns gutgeht.

 

Leistung ist gut, denn sie sichert unser Überleben. Aber sie ist nicht alles.

 

Das Leben hat definitiv mehr zu bieten als das ständige Tun und das Abhacken einer endlosen To-do-Liste.

Wie entkommst du dem Hamsterrad der Dauerleistung?

Bevor du weiterliest, möchte ich dich zu einer kleinen Übung einladen:

 

Stell dir vor, du schaust auf einen typischen Arbeitstag, als wäre es ein Kinofilm. Du siehst auf der Leinwand alles, was du an diesem Tag getan hast.

 

Schau ganz genau hin: Wie sieht die Hauptperson deines Films aus? 


Strahlt sie Freude, Zufriedenheit und Erfüllung aus, oder wirkt sie eher angespannt, gestresst und ausgelaugt?

 

Welche Emotionen empfindest du, wenn du diesen Film siehst?


Was würdest du an deinem Film ändern?

 

Wenn dein „eigener Film“ wie ein Marathonlauf aussieht, dann ist es vielleicht an der Zeit, kleine Pausen zwischen den Laufrunden einzulegen. So kannst du frische Energie tanken und den Spaß in vollen Zügen genießen, bevor deine Akkus gelb-rot blinken.

 

Du fragst dich, wie du das schaffen sollst?

 

Hier sind drei Schritte, mit denen es dir gelingt, aus dem Hamsterrad der Dauerleistung auszusteigen:

 

Schritt1: Erkenne, dass du mehr bist als deine Leistung.

 

Du bist nicht nur eine Powerfrau im Job, sondern auch eine einzigartige Person. Nimm dir ein wenig Zeit und spüre in dich hinein, welche Bedürfnisse und Wünsche du außerhalb deines Jobs hast.

 

Mach eine Liste deiner Interessen, Hobbys und Dinge, die dich glücklich machen. Erinnere dich daran, was dich wirklich ausmacht.

 

Schritt 2: Nimm dir kleine Auszeiten.

 

Du kannst nicht den ganzen Tag arbeiten und dich um andere kümmern, ohne selbst auf der Strecke zu bleiben.

 

Nimm dir bewusst Zeit für dich selbst. Sei es für eine kurze Atemübung, eine kleine Bewegungspause, einen entspannten Spaziergang oder ein paar Seiten in einem Buch.

 

Plane dir im Alltag kleine Auszeiten ein, in denen du genau das tust, was du dir wünschst.

 

Erlaube dir diese Augenblicke der Erholung, ganz ohne schlechtes Gewissen, denn in diesen Zeiten lädst du deine inneren Akkus wieder auf.

  

Schritt3: Integriere kleine Veränderungen in deinen Alltag.


Setze dir klare Grenzen, lerne "Nein" zu sagen und priorisiere deine Bedürfnisse.


Gleiche die Zeiten des Tuns durch Zeiten des Seins aus und schätze diese kleinen Pausen.

 

Kleine, wohltuende Routinen können ohne viel Zeitaufwand und mit einem großen Wohlfühleffekt deinen Alltag bereichern und den Stress täglich abbauen.

 

So stellst du sicher, dass deine inneren Akkus regelmäßig gefühlt werden und du dich vor Überforderung schützt.

Reminder:

Die Zeiten, in denen du dich nicht im Leistungsmodus befindest, machen dich keineswegs wertlos. In diesen Momenten regenerierst du dich körperlich, mental und emotional. 

 

Während der Auszeiten entstehen neue Ideen und Perspektiven, die maßgeblich dazu beitragen, dass du ausgeglichen, leistungsfähig und zufrieden bist.

Die Leistung ist nur ein Teil von dir.

 

Deine wahre Identität liegt nicht in deiner Leistung, sondern in deinem Wesen.

 

Das, was du tust, sollte idealerweise von dem geprägt sein, was du bist.


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